Zgf Josef "Mösi" Möseneder 1973 von UNEF II zu UNDOF

Vzlt i.R. Josef "Mösi" Möseneder hatte eine beeindruckende Karriere als Unteroffizier in den verschiedensten Funktionen, bei den verschiedensten Missionen bis hin zum diplomatischen Dienst, beim ÖBH. Hier erzählt er mit beeindruckenden Aufnahmen von seinem Einsatz bei UNEF II bis UNDOF. 

Sämtliche hier veröffentlichte Bilder wurden von ihm fotografiert und professionell bearbeitet. Ich ersuche sein "Copyright" zu respektieren. 

Eine bewundernswerte Karriere eines hochdekorierten Unteroffiziers. 

Stationen einer brillanten Karriere

Oben; 15.10.2006 Brüssel, EU Präsidentschaft von Österreich. 

Oben: 15.08.2006 in Brüssel mit dem ehemaligen Generalstabs - Chef Gen. Ertl, Gen. Jilke und AbtLt  Obst d.G. Jenschik. 

Unten: Der "Mösi" heute 2025. Ein junggebliebener Soldat mit 73 Lenzen. Hier mit seiner  neuesten Errungenschaft: NIKON F 2 PHOTOMIC

UNEF II Ausgangslage

Am 6. Oktober 1973 kam es im Nahen Osten erneut zu Feindseligkeiten. Der Sicherheitsrat hielt mehrere Dringlichkeitssitzungen ab und forderte am 22. Oktober einen Waffenstillstand. Drei Tage später, am 25. Oktober, beschloss sie, eine 7.000 Mann starke UN-Notfalltruppe (UNEF) in das Gebiet zu entsenden, um den Waffenstillstand einzuhalten und ihr Bestes zu tun, um eine Wiederholung der Kämpfe zu verhindern. Die ersten Elemente der neuen Truppe trafen am nächsten Tag in Kairo ein. Die Truppe besteht mit Stand vom 24. Januar aus Kontingenten aus Österreich, Kanada, Finnland, Ghana, Indonesien, Irland, Panama, Peru, Polen, Senegal und Schweden und steht unter dem Kommando von Generalleutnant Ensio Siilasvuo aus Finnland. Militärbeobachter der UN-Organisation zur Überwachung des Waffenstillstands in Palästina (UNTSO), die seit 1948 in fünf Staaten im Nahen Osten – Ägypten, Israel, Jordanien, Libanon und Syrien – im Einsatz ist, arbeiten bei der Erfüllung ihrer Aufgaben mit UNEF zusammen . Die Truppe arbeitet bei ihren humanitären Bemühungen auch eng mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz zusammen. Am 24. Januar 1974 wurde ein Abzugsabkommen zwischen Ägypten und Israel geschlossen. Aufgrund dieser Vereinbarung und bis zu einer endgültigen Lösung werden UNEF-Truppen in einer Pufferzone stationiert, die die Streitkräfte der beiden Länder am Ostufer des Suezkanals trennt. Das UNTSO-Lager für Patrouille Nr. 23 befindet sich neben dem UN-Zelt bei Kilometer 101 an der Kairo-Suez-Straße und wird abgebaut, um in ein anderes Gebiet verlegt zu werden, während die erste Phase des Abzugs und der Umverteilung der ägyptischen und israelischen Streitkräfte beginnt.

 

 

 

UNEF II war vom Oktober 1973 bis Juni 1979 tätig; im Februar 1974 wurde die maximale Truppenstärke von etwa 7.000 Soldaten erreicht. Das Hauptquartier wurde bis August 1974 in Kairo und danach bis Missionsende in Ismailia bezogen.

161 Soldaten verloren während der UNEF-Missionen ihr Leben, davon ca. 110 bei UNEF I und 51 bei UNEF II.

 

Das österreichische Bundesheer beteiligte sich vom 26. Oktober 1973 bis 2. Juni 1974 mit einem Kontingent in Bataillonsstärke von bis zu 602 Mann (720 Soldaten insgesamt) an dem Einsatz. Das österreichische Kontingent wurde beginnend mit 4. Juni 1974 von der Pufferzone in Ägypten abgezogen und in der „Operation Concorde“ gemeinsam mit dem peruanischen Kontingent nach Syrien verlegt. Die Verlegung der über 500 Soldaten erfolgte im Landmarsch. Beide Kontingente bildeten damit die Keimzelle der UNDOF Mission auf den Golanhöhen

05.10.1973 Überfahrt Suez Kanal. Aufbau und Bezug Position 105 

Über diese Ponton - Brücke wurde die am Sinai eingeschlossene 3. ägyptische Armee versorgt. 

Die UNO unterstützte mit Kraftfahrern, die riesige russische LKWs fahren „durften“. Burkhard Luttenberger (Lutti, oder Peter, wie er sich auch nannte) war einer der Kraftfahrer . Ein wilder Hund (Jagdkommandoausbildung damals noch in HAINBURG)

Unten: Ein großes Problem stellten die Insekten dar. Der "Swing-Fox" zur Bekämpfung der Quälgeister im Einsatz

OLt Buchinger in Verhandlung mit Offizieren der israelischen und der eingeschlossenen 3. ägyptischen Armee für deren Versorgung er zuständig war. Im Bild Mjr Abdulah Adif, Verbindungsoffizier der 3. ägyp. Armee. Der israelische Offizier beobachte die Verhandlungen mit Argus Augen. 

Der Aufbau beginnt. 

Erkundung der Umgebung

28.10.1973 Kairo das HQ UNEF II und Besuch der Stadt der Pharaonen

12.10.1973 KAIRO Chams Camp - Hier war die UNEF II Force Reserve stationiert und das große kanadische Feldspital

30.10.1973 Verlegung von Kairo, entlang des Süßwasserkanals nach Ismāilia 

20.11.1973 In Ismāilia 

05.12.1973 ÄGYPTEN UNEF II, Erkundungsfahrt in die Kanalzone Richtung SUEZ ,IDF (Israel Defense Force) in SUEZ - Westbank

Als unsere Kameraden im Einsatzgebiet ankamen gab es keinerlei Infrastruktur. Das Gebiet musste zuerst erkundet werden bevor die vorgesehenen Positionen bezogen werden konnten. Improvisation war angesagt. Überall stieß man auf auf die Spuren des Krieges.

Das Aussehen und die eher saloppe Adjustierung der israelischen Soldaten war ein ungewohnter Anblick. Ungewöhnlich auch die Bewaffnung des linken Soldaten. Eine AK 47 hätte man nicht vermutet. 

18.01.1974 Kilometerstein 101, UNEF II

29 01 1974 Position 101 und 103 Westbank 

10.02.1974 Position 102 Westbank 

Checkpoint Pos. 102

Oben: Funk - Bus auf Pos 102

Oben: Olt Buchinger, Hpm Weber und Lt Endisch.                               Rechts: Zgf Mösenender mit Bombenbehälter

Posten auf BRT

Oben: Kpl Franz und Zgf Möseneder in Zwei-Mann Kampfstellung

15 02 1974 1. österreichischer Chargenkurs in Ägypten

Nach bestandener Prüfung wurde natürlich wohlverdient gefeiert. 

17.02.1974 Position 105 Westbank 

Mitten im Nirgendwo. Pos. 105 umgeben nur von Wüste. Für die Soldaten war es eine besondere Herausforderung mit diesen Bedingungen zurecht zu kommen.  

Links: Immer wieder wurden die Stellungen unserer Kameraden von der israelischen Artillerie überschossen. So wie hier auf Position 107

22.02.1974 Beginn der Truppentrennung und Abschied der IDF (Israel Defense Force)

Oben: Selbst der AP 700 "Haflinger" stieß auf seine Grenzen im Wüstensand. Mensch und Material wurde bis zum Anschlag gefordert. 

Oben: Israelischer Soldat mit österr. Dienstgrad Hauptmann und österr. Missions Abzeichen. Schönes Zeichen der Verbrüderung. Sie sahen die österr. Soldaten nicht als Feinde. 

Ganz deutlich zu sehen, dass die israelischen Soldaten sehr erfreut waren, dass die Kampfhandlungen nun zu Ende waren. Gemeinsames feiern ein schönes Symbol der Völkerverständigung und eine willkommene Abwechslung auch für unsere Soldaten.  

11.03.1974 Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky auf Truppenbesuch

15 03 1974 Ausrüstung und schweres Gerät wurde per Schiff zum Hafen von Alexandria geliefert. 

Eindrücke vom Sinai - Position 114

19.03.1974 Sinai Position 114 Patrouillen Fahrt

Man kann es sich gar nicht vorstellen, dass um dieses karge Land gekämpft wurde und Tausende ihr Leben ließen. 

Kurzer Stopp auf Position 116

20.03.1974 Verlegung von Ismāilia nach Suez 

Rechts: Die neuen Positionen in Sinai

Die Unterkünfte in Suez waren alles andere als komfortabel. Die Soldaten machten das Beste daraus. 

Suez eine Stadt gezeichnet vom Krieg

Alltag im Camp

Bataillons - Übergabe an eine Legende

15.04.1974 Patrouille im Bereich der Position 114

Die Grausamkeit des Krieges ist selbst für hartgesottene Soldaten kaum erträglich. Sie wurden fast täglich damit konfrontiert. 

24.04.1974 Unterwegs in der Westbank Position "Ponderosa"

08.04.1974 Besuch der Beute - Waffen - Ausstellung in Suez

Die Verlegung von Sinai nach Syrien 

Bevor wir nach Syrien verlegten gab es noch eine Abschiedsfeier

Die Verlegung beginnt

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