Mein 2. Einsatz 2.Kp UNDOF AUSBATT  Erinnerungen des VzLt Mihelak

Vor dem Abflug in Schwechat, mit dem Kameraden Wm VIECHTBAUER der bereits beim 1. Einsatz dabei war. In Damascus gelandet, ging es sofort weiter in das Camp Faouar (Fauar). Ich wurde diesmal der 2. Kompanie zugeteilt.

Meine BaonsKdt Waren:

  1. Oberstleutnant Franz Burgstaller, 9. Mai 1974 – 30. August 1975
  2. Oberstleutnant Hans Widhofner, 31. August 1975 – 12. Dezember 1976
  3. Oberstleutnant Friedrich Ehrl, 13. Dezember 1976 – 26. Februar 1978

Die ersten Tage habe ich im Camp verbracht, schlief mit den anderen UO im hinteren Teil der Kompaniekanzlei. Mein Bettchen.

Zuerst habe ich dem Dienstführenden bei der Rotation geholfen. Wie bei allen Einsätzen lernt man Menschen und fähige Vorgesetzte, aber auch Schweine und unfähige Kommandanten kennen. Mein KpKdt Hptm RICHTER+ war zuerst nur kurz präsent (KP Gefechtsstand war in der Zone, Versorgungsgefechtsstand im Camp Faouar. Im Zuge der Ablöse Pos22 habe ich Ihn dann als absolutes Ekelpaket kennengelernt.

 

 

 

 

 

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, was der Bataillonsstab mit mir vorhatte. Hptm SCHALBER (ehem. KpKdt von Salzburg war S4, Hptm GUMPOLD (Lehroffizier von der HUOS, bei ihm hatte ich ein Ausgezeichnet in Geländekunde, war im Stab) und sonst noch einige Herren, die mich vom 1.Einsatz kannten.

Es wurde mir vom BaonsKdt eine riesengroße Ehre zuteil. Ich sollte als Kommandant die einzige Position auf israelischer Seite POS 22 als Kommandant übernehmen. Eine derart anspruchsvolle Aufgabe habe ich mir selbst nicht zugetraut, und das mit 22 Jahren und lediglich als Wachtmeister, mein Vorgänger war Offizierstellvertreter. Die Mannschaftsstärke war bei 10-12 Mann.

Pos22 Wassertank vor der Küche

Aggregathütte, Waschzelt, Brausehütte, WC

Nach dem Abrüsten erfolgte die Heirat und gleich anschließend mein 2. UNO Einsatz in Syrien/Israel. 09.08.1976 - 23.02.1977

 

 

 

 

Zuerst ging es in die Maria Theresien Kaserne JgB 4 UNO Heimatstab zur Einsatzvorbereitung. Es wurden alle Impfungen und Untersuchungen erledigt, die Bekleidung und die Soldierbox (Holzkiste für Bekleidung und Persönliches) ausgefasst. Es fanden die üblichen Belehrungen für das Verhalten im Einsatzgebiet statt.

Kompaniegebäude im Camp.

Checkpoint bei Pos 28, Bild mit Joram, Isi Posten auf der Alphaline. Zusammenarbeit mit den Streitpartein war von absoluter Wichtigkeit für die Auftragserfüllung Auf POS 28 war Lt. HARDT-STREMAYR Kommandant, Stv Vzlt MOOSBRUGGER.

Pos22 Kommandoraum während der Übergabe.

Pos22 Wachhütte

Mein Bettchen, darunter mein Stellvertreter

Pos Alpha 22

Die Freude war nur von kurzer Dauer. Wenige Tage nach der Übergabe, hat mich Hptm Richter durch einen Vzlt HAUMER aus Hösching (DfUO von der StbKp) ersetzt, ohne Begründung. Vzlt kam und ich musste in das Camp zurück. Nachdem ich den KpKdt gefragt habe, warum die Ablöse, hat er mir gesagt, dass mein Vorgänger behautet habe, dass ich nicht in der Lage sei, die POS zu führen. Ich habe den OStv (noch vor dem Abflug) zur Rede gestellt. Der hatte Rückgrat und ging mit mir zum KpKdt und es kam zum Eklat. Der hatte natürlich so etwas nie behauptet und ließ sich das nicht gefallen. Ablöse blieb und ich wurde zum Camp UO. Herr Oberst HARDT-STREMAYR, hat mir vor kurzem erzählt, dass es Vzlt HAUMER nicht mehr gefreut hat und er das Kommando übernehmen musste. Es passierten schon manche unerklärlichen Dinge.

Gebäude der 2. Kp im Camp Faouar,                                                                                            Rechts ich beim einrichten.

Zu dieser Zeit wurde das Camp Faouar ausgebaut, weitere PrefabHäuser gebaut und die alten Gebäude der DDR Versuchsfarm erneuert. Die Kanalisation wurde repariert und die Wasserversorgung aufgebaut. Die Hausmannsarbeiten sind natürlich auch nicht ausgeblieben.

Bügeln musste schon sein.                                                                          Gemeinschaftsdusche

Ich habe für die Mannschaft Unterrichte gehalten wie z. B. Waffengebrauch, Wachbelehrung, Dienste vom Tag etc.

Mein Bett mit dem Hochzeitsfoto. Wir haben 1 Monat vor dem Einsatz geheiratet.

Einladend war die Umgebung noch nicht.                                           Blödeln gehörte auch zum tristen Alltag.

 

Als Wachkommandant musste ich die Wache aufziehen und den Ladevorgang überwachen. Gewacht wurde natürlich mit geladener Waffe.

Hptm ACHATZ war der KpKdt der Stabskompanie, den kannte ich aus Salzburg vom letzten ET in dem ich ZgsKdt war. Er und ein OStv vom HVKp3 waren mir zum Erlernen der Zielorientierten Ausbildung zugeteilt. Hptm ACHATZ war der Kommandant für die Einkaufsfahrt (Zigaretten, Schoki, Schnaps, Hygieneartikel etc.), wir verstanden uns prächtig.

Hptm GUMPOLD, ein ehemaliger Lehroffizier von mir auf der HUOS, hat Kenntnis von meiner Misere erlangt und hat mich als Lehr UO für den anstehenden Chargenkurs geholt. Ich durfte den Stoff und alle Lehrunterlagen erarbeiten und auch dann den Kurs abhalten. Selbst bei der kommissionellen Prüfung war ich einer der Prüfer. Als Belohnung bekam ich eine Recreation in Israel, darüber dann später. Mein KpKdt Hptm Richter wollte mir das auch vermiesen.

Hptm ACHATZ als Leitender beim Scharfschießen.

Gefechtsdienst Camp Gelände

Lehrsaal und ich als Vortragender

Flaggenparade gehörte auch zu den Aufgaben des WachKdt

Bei einer Versorgungsfahrt nach Tel Aviv durfte ich einen 680-er fahren. Wir haben für die Kantine im Zollfreihafen eingekauft.

Schießausbildung PAR 66, StG 58, MG42 auf dem Schießplatzgelände der Syrer.

Vzlt BRUNNER vom VR3 als MunUO

Gefechtsdienst Angriff - Camp Gelände bis in die Nacht.

Als Belohnung durfte ich an einer Sonderrecreation teilnehmen. Zuerst hat es Hptm RICHTER abgelehnt, da half nur mehr ein Befehl des BaonsKdt. Mein beherztes Auftreten gegen seine unwahren Behauptungen bei POS22 hat ihn zutiefst beleidigt und wollte mir eins auswischen. Dieser Schuß ging nach Hinten los.

KommandantStv, später Kommandant POS32

 

Nach einem Vorfall in unmittelbarer Nähe POS32, haben der Kommandant und sein Stellvertreter den UNO-Einsatz aus Angst beendet. Ein behinderter Schafhirte hat ein Mädchen vergewaltigt und zuerst hat eine aufgebrachter Mob die Pos-Besatzung verdächtigt. Das konnte zwar aufgeklärt werden, die Jungs haben aber die Nerven geschmissen.Ein OStv und ich wurden als neue Führung abkommandiert. Unter meiner Führung wurde die POS optisch und die Reinlichkeit betreffend auf Vordermann gebracht. Mein lieber Kamerad HptmArzt Dr. MAYER hat anlässlich einer Hygienekontrolle veranlasst, dass die POS 32 als sauberste POS des Bataillons ausgezeichnet wurde. Im November ist Gott sei Dank Hptm RICHTER ab in die Heimat. Neuer Kommandant wurde Olt FÜRSTENHOFER, späterer Kommandant ABC-Abwehrschule und Gründer AFDRU. Als junger Leutnant war er beim VR3, kein Nachteil für mich. Sein Vorgänger hat mir eine nichtentsprechende (5er) Beurteilung gegeben. Angeblich konnte ich nichts und konnte auch keine Sprachen. Fürstenhofer ließ sich überzeugen, dass z.B. sein Sprachführer(D,E,Arab.) in der linken Brusttasche (musste jeder Soldat tragen) vom ZgfMilDolm MIHELAK war und zudem ich vom Baon z.B. für den Chargenkurs etc. belobigt wurde.

 

Ich übernahm das Kommando, mein Stellvertreter war der Zgf KURZ aus dem Burgenland.

 

Kurz nach der Kommandoübernahme kam schon die erste Herausforderung, einer meiner Soldaten bekam eine Postkarte von seiner Frau aus Italien. Kinder sind alleine Zuhause, sie ist mit einem Italiener abgehauen. Ich mußte umgehend für einen sofortigen Heimflug sorgen, Spießrutenlauf war nichts dagegen. Schlußendlich ging alles gut, wir konnten den psych. Ausnahmezustand des Kameraden auflösen. So eine Situation ist natürlich nicht ungefährlich, wir hatten jeweils 60 Schuß scharfe Munition und das Maschinengewehr.

Ein Zweiter (habe es später erfahren, daß er in einem Heim aufgewachsen ist) hat Konserven unter und in seinem Bett gehortet. Das war im Heim überlebensnotwendig. Für einen jungen Kdt (gut 20 Jahre) waren das schon ordentliche Herausforderungen.

Die Jungs sind schon fest beim Ausmalen.

Sogar der BaonsKdt hat unsere "Sanierung" begutachtet.

Der Hof bzw. Volleyballplatz wird von den Kanadiern asphaltiert und es entsteht ein Volleyballplatz.

Damit man trockenen Fußes zur Wachbox kommt, wird die Mihelak-Bridge eröffnet.

Jetzt schaut es schon ganz manierlich aus.

Unsere Pos hat auch einen Namen bekommen: Shiloh Ranch

Von Damascus Richtung Kuneitra ging es bei Khan Arnabeh rechts rein. "Bravo Line". Der Bürgermeister, Pfarrer, Syr. Mil.Pol Kdt und ich waren die Dorfführung.

So hat die Küche bei meinem Eintreffen ausgesehen.

 

Neuer Anstrich war längst fällig. Kein Nachteil, dass mein KpKdt aus Salzburg der S4 (Hptm SCHALBER Josef) (Nachuboffizier) war und ich das Material etwas leichter bekommen habe

Auch der Chef hackelt.

Wachbox wird auch neu gestrichen, Zgf KURZ

Das Ungeziefer wird auch noch vernichtet.

Nach getaner Arbeit ist gut Ruhen.

Verabschiedung der Auschecker

Einige Impressionen vom Kp GesStand POS 20

Trotz meiner Einwände mussten wir im ungechecktem Bereich für Herrn Hptm RICHTER Arbeiten verrichten. Ich ließ meine Jungs natürlich nicht alleine und habe versucht mit meinen Kenntnissen das Risiko zu mindern.

Mein Esel und ich

Beginn der Regenzeit

26. Oktober - da durften wir die österr. Fahne hissen und den damaligen UN-Generalsekretär Dr. Waldheim auf der POS begrüßen. Für uns war es befremdlich, dass er nur Englisch gesprochen hat. War halt so.

Syr. MilPol Kommandant Hassan auf Besuch

Den SanKW durfte ich mit Fischvergiftung ausprobieren. Die Verpflegung war schon ziemlich hart z.B. 2-3 Wochen nur gefrorener Fisch, dann Leber, Rindfleisch aus Argentinien von 1954 usw.

Unsere täglichen Besucher samt Hirten und ..Innen.

2. Adventsonntag war unser Pfarrer auf Besuch

Der Koch und mein Stellvertreter schmücken den Christbaum. Diesen haben wir auf ISI-Seite "organisiert". Den Schmuck haben meine Mutter und meine Frau geliefert.

Ich habe die Mannschaft, so wie es bei uns als Kind üblich war, zum Baden und "Sonntagsgewand" anziehen geschickt und sie durften am 24. den Kommandoraum nicht betreten. Dann hat endlich das Glöckchen geläutet. Bei der Bescherung durfte keiner Fotografieren. Das haben sie am Anfang nicht verstanden, nachdem aber bei der Bescherung mit Stille Nacht, Kerzen und Sternspritzer die Tränen flossen, war alles klar.

Heiligen Abend und Sylvester habe ich die ganze Nacht für meine Soldaten Wache geschoben. War schon sensationell alleine in der Nacht mit einer Kerze zu sitzen im Morgenland unweit der Geburtsstadt von Jesus.

Sylvester gab es Schnee

Vom 12.01.1977 - 28.01.1977 durfte ich meinen Heimaturlaub antreten.

Ich flog über München und durfte in Uniform Reisen. Die Wehrmachtsteile haben mich in der Genehmigung etwas irritiert. Habe die Nacht vor dem Abflug mit der Lufthansa Crew im Hotel verbracht, dafür durfte ich ohne Upgrade 1. Kl reisen.

Nach der Rückkehr ging es relativ schnell zur Kommandoübergabe, Abgabe der Ausrüstung und Verabschiedung

Blick durch das Scherenfernrohr auf den Mt. Hermon

Lernstunde Arabisch

Syr.LKW hat fast die Wachbox gerammt, wir mussten den sLKW zum Bergen holen. An dieser Stelle ist ein Offizier in den Graben gestiegen, ich habe ihn gewarnt, dass das Gelände nicht minenfrei sei. Es war verboten ungechecktes Gelände zu betreten. Nach dem Einsatz, bereits in der Heimat, habe ich gelesen, dass er mit einer Mine verunglückt sei.

Links  Alarmübung im Shelter

Meine Ordination hat wunderbar funktioniert. Täglich kamen Patienten. Meine Schwester und Freunde haben mir immer Pakete mit MedProdukten geschickt. Von meinem BaonsArzt Dr.Mayer bekam ich auch Einiges. Ein Junge mit ca. 14 Jahren ist an E605 Vergiftung in meinem Bett verstorben. Die Anweisungen vom Doc per Funk zur Magenspülung waren leider zu spät.

Müll- und Chemicl (Klo) Verbrennung musste täglich sein.

Besuch v. Vzlt RUBENZUCKER, Kamerad aus Salzburg

Ich lese über das Hl. Land in meinem Bettchen.

Glückwünsche vom Syr. General.

Nachmittag wurde mir ein kleiner, erkrankter Bub gebracht. Der hat Augen gemacht als er den geschmückten Christbaum gesehen hat. Ich habe ihm dann etwas Süßigkeit mitgegeben.

 

Kekserl gab es von Muttern und meiner Frau. Für mich war es auch sehr schwer, weil ja die Niederkunft von Helga kurz bevorstand und ich war nicht da.

Gfr STOCKINGER hat die Feier nicht ganz gesund überstanden.

Isabella hat brav gewartet, bis ich gekommen bin. Mutter und Tochter Gott sei Dank wohlauf.

Meldung an den KpKdt Olt FÜRSTENHOFER

Bilder meiner Reisen in der Region findet ihr auf der Seite Land und Leute