Von den Verhandlungen bis zum Auftrag

Während die Verhandlungen über ein Waffenstillstandsabkommen auf Hochtouren liefen fanden im zukünftigen Einsatzgebiet des AUSBATT am Mount Hermon erbitterte Kämpfe um strategische Positionen zwischen der israelischen und syrischen Armee statt. Mjr. Eckehard Lenthe hat die Geschehnisse am Mount Hermon die sich zwischen 6. Oktober 1973 und dem 25. Juni 1975 abspielten in einem Lagebericht zusammengefaßt. 

Zur Verfügung gestellt von OStv. Karl Fau.

Die Verhandlungen

Auf Initiative der USA gelang es nach zähen Verhandlungen, Syrien und Israel zur Unterzeichnung eines Entflechtungsabkommens zu bringen. Diese erfolgte am 31. Mai 1974 in Genf. Das Abkommen sieht vor, dass Israel auf die Positionen zurückgeht, die es bereits 1967 erobert hatte. Am gleichen Tag beschloss der Sicherheitsrat mit Resolution 350 die Aufstellung von UNDOF (United Nations Disengagement Observer Force). Von UNEF II wurde ab dem 2. Juni 1974 das österreichische Bataillon (AUSBATT) und das peruanische Bataillon (PERBATT) herausgelöst und auf die Golan-Höhen verlegt.

 

 

 

 

Die  UN Resolution 350 die den Einsatz von UNDOF begründete

http://unscr.com/en/resolutions/350

 

Resolution 350 des UN-Sicherheitsrates

 

Die Resolution 350 des UN-Sicherheitsrates wurde am 31. Mai 1974 auf der 1773. Sitzung des UN-Sicherheitsrat einstimmig angenommen, wobei China und Irak sich der Abstimmung enthielten. Mit der Resolution beschloss der Sicherheitsrat, zur Überwachung der Truppentrennungsvereinbarung zwischen Israel und Syrien eine Beobachtermission aufzustellen.

Die Truppenentflechtungsvereinbarung war am 31. Mai 1974 in Genf unterschrieben worden. Die Vereinbarung rief die Vereinten Nationen auf, die United Nations Disengagement Observer Force (UNDOF) zu stationieren. Der damalige Generalsekretär der Vereinten Nationen schlug demzufolge dem Sicherheitsrat vor, die Entsendung einer solchen Truppe zu beschließen und die nötigen Schritte zur Erfüllung der Vereinbarung zu unternehmen.

Syrien und Israel hatten sich in der Vereinbarung verpflichtet, sich aus einer bestimmten Zone entlang der Front zurückzuziehen. Diese Zonen waren durch die Linien A und B begrenzt. Zwischen beiden Linien, die teilweise nur wenige hundert Meter, anderswo bis zu acht Kilometer voneinander entfernt sind, sollte nur Militärpersonal der UNDOF stationiert sein. Israel hatte sich auf das Gebiet westlich der Linie A und Syrien in den Osten von Linie B zurückzuziehen. Westlich bzw. östlich der jeweiligen Linien waren in zwei unterschiedlichen Zonen bestimmte Waffenarten ausgeschlossen und die Zahl der Soldaten, Geschütze und Panzer beschränkt.

Es gab eine Abweichung bei Quneitra, wo israelische Truppen sich hinter einer weiter westlich liegenden Linie A 1 aufhalten mussten, weil der Ort praktisch direkt an der Linie A liegt.

Syrische Zivilpersonen durften sich nur östlich der Linie A aufhalten.

Aufgabe der UNDOF-Mission ist es, die Einhaltung dieser Entflechtung zu überwachen.

Außerdem haben beide Seiten den Austausch von Verwundeten und Kriegsgefangenen und nachfolgend auch der Toten vereinbart.

Israel und Syrien stimmten in einem Zusatzprotokoll überein, dass die UNDOF-Truppen syrischen Gesetzen unterworfen sind, sich im Rahmen der Mission frei bewegen und Einrichtungen nutzen können, die zur Erfüllung der Mission erforderlich sind. Die UNO-Beobachter sind mit defensiven Waffen ausgestattet, die aber nur zur Selbstverteidigung genutzt werden sollen. Außerdem wurde die Stärke der Mission mit etwa 1.250 Mann festgelegt.

Mit der Resolution 350 hat der UN-Sicherheitsrat dann den Generalsekretär beauftragt, die von ihm vorgeschlagenen Schritte zu unternehmen und auch verlangt, von ihm über die weiteren Entwicklungen informiert gehalten zu werden.

Die UNDOF wurde nachfolgend zwischen den israelisch besetzten Golanhöhen und Syrien stationiert. Die Resolution sah ein Mandat für die Beobachtertruppe von zunächst sechs Monaten vor, das nachfolgend wiederholt verlängert wurde. UNDOF ist eine der ältesten aktiven Friedensmissionen der Vereinten Nationen.

Quelle: Wikipedia

 

Das Abkommen

Das Entflechtungsabkommen legte eine Alpha-Line (A-Linie) im Westen, die von den Israelis nicht überschritten werden durfte, und eine Bravo-Line (B-Linie) im Osten, die von den Syrern nicht überschritten werden durfte, fest. Dazwischen lag die entmilitarisierte Pufferzone (Area of Separation), die von UNDOF überwacht wurde. Die A-Linie verlief im allgemeinen etwa 20 km ostwärts des Jordantals und war so gezogen, dass die den Raum Kuneitra beherrschenden Höhenzüge in israelischem Besitz blieben. Die Bedeutung dieser Höhen wurde durch die Errichtung bzw. den Ausbau von Frühwarn- und elektronischen Aufklärungsstationen durch Israel unterstrichen.

Auch die internationale Presse berichtete über das Abkommen.

Die Zone

Durch UNDOF wurden Stützpunkte innerhalb der Pufferzone und an den Zufahrtsstraßen betrieben. Zwischen den Stützpunkten erfolgte eine rege Patrouillentätigkeit. Beiderseits der Pufferzone befand sich eine jeweils 25 km breiter Abschnitt (Area of Limitation), der in drei Teilzonen unterteilt wurde und in der eine Höchstzahl an Soldaten, Waffen und Kampfpanzern festgelegt wurde (siehe Abbildung). In der ersten Zone bis zu einer Tiefe von zehn km durften nur jeweils 6.000 Mann der Streitkräfte mit 75 Panzern und 36 Geschützen stationiert sein. In der anschließenden Zone bis 20 km Tiefe war es den Konfliktparteien gestattet, weitere 450 Kampfpanzer und 162 Geschütze neben einer unbeschränkten Zahl an Soldaten zu unterhalten. In der dritten Zone war nur verboten, Fliegerabwehrraketen zu stationieren.

Der Auftrag

Die Aufgabe der UNDOF-Kräfte

Die Soldaten überwachen das Truppentrennungsabkommen zwischen Israel und Syrien. Die erfolgt vor allem durch Kontrolle der "Area of Limitation", Besetzung der "Area of Separation" und des vereinbarten Truppenabzuges.

Militärbeobachter von UNTSO sind zur Unterstützung, insbesondere zur Überwachung der beiderseits an die Pufferzone anschließende Truppenreduzierungszonen, der Mission unterstellt.

  • Dauer des Einsatzes 3. Juni 1974 - 2013.

  • Hauptquartier bis 1994 Damaskus, dann Camp Faouar (bei Amret al Faouar).

Der Auftrag an UNDOF wurde im Laufe der Jahre immer wieder an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. Der Grundauftrag blieb immer der Gleiche.

UNDOF AUSBATT 1974 - 2013

Unter Verteidigungsminister Karl Lütgendorf wurde zwischen 3. und 19. Juni 1974 ein Teil des österreichisches UN-Bataillon (Austrian Battalion United Nations Emergency Force) vom Suezkanal nach Syrien auf die Golanhöhen als Teil von United Nations Disengagement Observer Force verlegt.

Im Juni 2013 beschloss die österreichische Regierung den Abzug des Bataillons. Bis Ende Juli war der Abzug abgeschlossen. 

Die Kontingente UNDOF von 1974 - 2009