Die Erinnerungen des Gfr Günther Kleboth 1974

Gfr Günther Kleboth gehörte zu den Kameraden die unter heute unvorstellbaren Bedingungen am Beginn der Mission UNDOF/AUSBATT ihren Dienst versahen. Seine Bilder und sein Bericht sind ein Stück Zeitgeschichte welche nicht vergessen werden sollten.

Situationsbericht des Gfr Kleboth

Ich wurde damals, am 25.6.1974 mit noch 4 Kameraden von unserer Pos. in Hader zur 1. Kompanie nach Hine beordert. Wir hätten als vorderstes Fahrzeug hinauffahren sollen und die Papiere des abgeschossenen israelischen Hubschraubers sicherstellen sollen. 
Gleich nach Hader hatten wir einen Platten! Da kein Wagenheber vorhanden war, mussten wir das Fahrzeug händisch aufheben und mit Steinen unterbauen. Das nahm natürlich einige Zeit in Anspruch. Unser Fahrer wusste nicht genau wo dieses Hine liegt. So mussten wir uns zweimal bei Dörfern durchfragen.
Durch diese Verzögerung kamen wir ca. eine halbe Stunde zu spät bei den wartenden Soldaten der 1. Kompanie an. Der Konvoi zum Berg war schon weg und wir sahen ihn in der halben Strecke zum späteren Unglücksort. Wir bekamen einen Anschiss von dem Kommandanten und mussten zur Strafe Steine aus der Strasse räumen!!!!! Bis zu dem Zeitpunkt als es passierte. Die Detonation und die Rauchwolke machte uns sprachlos. Wir ahnten, dass etwas passiert war, aber was? Nach einiger Zeit sahen wir einen Pinzgauer herunter kommen und ein Hubschrauber der Syrer landete bei uns.
Der Fahrer des Unglückfahrzeuges wurde umgeladen und ich höre ihn heute noch rufen: "Ich komme wieder!"
Wir wussten aber nicht was mit den Anderen geschehen ist. 
Wir wurden dann wieder zu unserer Pos. zurückbeordert. 
Das Ganze hat uns ziemlich mitgenommen und es wurde eigentlich nie darüber gesprochen.

...Kameraden ihr Leben lassen