GenMjr. Hermann Loidolt  als UNMOGIP als UN-Chief Military Observer in Kashmir von 2001 bis 2002

Kamerad Hermann Loidolt erinnert sich:

Ich habe 1974 die MilAk beendet und war 1976 noch Lt, als ich die Information bekommen habe, dass am Golan ein PiO benötigt wird. Damals durfte man erst als OLt einen Auslandseinsatz machen. Aber da ein PiO dringend benötigt wurde, bekam ich die Erlaubnis, den Einsatz zu machen. Ich bin im August 1976 im Camp Faouar eingetroffen und wir Offiziere haben uns beim BKdt gemeldet, jeder in seiner Funktion. Ich mich natürlich auch. Widhofner hat zu mir gesagt: "Gut, dass du da bist, du baust am Gipfel des Hermon ein Haus!""Äh, Entschuldigung Herr Obstlt! Ich habe noch nie ein Haus gebaut!" "Bist du Pionier, oder nicht?" war seine etwas harsche Antwort! "Ja, bin ich!" "Dann baust du das Haus da oben, oder du fliegst mit der nächsten Maschine wieder nach Hause!"Mit Hilfe von Spezialisten aus meinem PiZg und einem Maturakollegen, der damals Hoch-und Tiefbau in Graz studierte und mir einen Plan schickte, haben wir dann das 1.Haus am Gipfel des Mount Hermon gebaut. Soviel ich weiß, steht es immer noch!

ZgKdt PiZg

Deswegen auch die Pionierstiefel! Obwohl diese damals schon am Auslaufen waren, habe ich sie sehr gerne getragen.

Erlauben Sie eine kurze Geschichte dazu:

Beim ersten Besuch im Offizierskasino hat mich der damalige Kdt Obstlt Widhofner (Gott hab ihn selig) mit den Stiefeln getroffen und mir verboten diese im AUSBATT zu tragen. Ich habe dann also die UN-Schuhe getragen.

Nach rd 1 Monat gab es Probleme mit dem Dach der Pistenbullygarage und dem Hausbau am Gipfel des Mount Hermon auf Grund der Wetterverhältnisse und vorallem des Sturms, der mit rd 200km/h über den Hermon hinweggezogen ist und einiges zerstört hat. Der PiZg hat das aber sehr gut geschafft, die Schäden zu beseitigen, bzw. größere zu verhindern. Ich habe Obstlt Widhofner über die Schäden und unsere Arbeiten informiert und er ist auf den Hermon hinaufgekommen und hat sich alles angesehen, was der PiZg gemacht hat.

Nach mehr als einer Woche bin ich dann wieder ins Camp zurückgekommen und habe im gemeldet, dass alles erledigt sei und die Bauabeiten am Mount Hermon normal weiter gehen.

"Ja," sagte er. "Jetzt habe ich gesehen, dass du wirklich etwas arbeiten und zustande bringen kannst. Ab jetzt darfst du wieder deine Stiefel tragen!" Was ich auch tat, wie am Foto ersichtlich!

 

Die Holzgravur - das vierte Bild - habe ich erst vor ein paar Jahren von meinem Kameraden Gebi Spiß im PiZg am Golan bekommen. Hat mich sehr gefreut und geehrt! Offensichtlich haben die Kameraden auch die Zeit am Golan genossen und als super empfunden. Oder sie waren mit ihrem ZgKdt zufrieden!

 

Kommentar

Etwas, das mich damals schon irritiert hat. Ich musste öfter nach Damaskus fahren, um Baumaterial zu kaufen. Auf dem Weg dorthin mussten wir - ungefähr 30km von der Area of Control - ein Flüchtlingslager passieren. Da ich damals nicht wußte, was das war, sind wir einmal stehen geblieben, als wir auf der Straßenseite gegenüber dem Feldlager Kinder spielen sahen. Wir haben versucht mit ihnen zu sprechen, was auch gelang, da sie ein wenig Englisch gesprochen haben. Ein rd 12 jähriger Bub hat auf unsere Frage, warum sie denn hier seien, geantwortet: "Wir sind deswegen hier, weil die Juden uns aus unserem Heimatland Palästina vertrieben haben. Mein Großvater hatte ein Haus in Haifa und er hat mir geagt, ich muss das zurückerkämpfen.!"
Ich war zutiefst entsetzt, dass fast 20 Jahre nach der Gründung des Staates Israel in einem Nachbarland immer noch Menschen in einem Vertriebenenlager hausen müssen.
Und diese Vertriebenenlager gibt es in den Staaten rund um Israel immer noch. Das ist ja so, als hätte z.B. Österreich die aus Südost-Europa vertriebenen Sudetendeutschen nach dem II.WK in Vertriebenenlager an der tschechisch-slowakischen Grenze in Ober- und Niederösterreich untergebracht und die müssten immer noch dort hausen und wären nie integriert worden!
Das erklärt natürlich ein bisschen die derzeitige Lage in Israel und Palästina.
Warum hat Ägypten nach wie vor seine Grenze zum Gaza-Streifen gesperrt und ist gegen einen palästinensischen Staat? Wir waren im Frühjar 1977 in Ägypten auf Urlaub. Dort haben wir uns zufälligerweise hin und wieder mit Ägyptern über die politische Lage unterhalten. Und alle haben gesagt, die Palästinenser sind keine Ägypter und wir werden sie nie aufnehmen!
Jordanien hat versucht, die Palästinenser etwas zu integrieren, was aber oftmals durch die Grundeinstellung vieler Palästinenser verhindert wird.
Warum gibt es im Libanon immer noch Flüchtlingslager aus den 50iger Jahren?
Natürlich kommt dazu die Machtgeilheit der israelischen politischen Führung. Warum ist das Westjordanland noch nicht ordentlich integriert? Das ist ja so, als würden die Menschen hier sagen: "Slowenien bis Friesach!" Und Österreich würde immer noch nicht Südtirol als Teil Italiens akzeptieren und würde dort eine Terrororganisation finanzieren!