Die Erinnerungen des Vzlt Petr Pech 2010

Vzlt Petr Pech begann seine militärische Laufbahn im Jahr 1993, als er am 4. Jänner in Horn zum Präsenzdienst einrückte. Nach seiner Versetzung 1993 nach Korneuburg, diente Pech im LWSR 32, wohin er nach der Absolvierung der Unteroffiziersausbildung als Wachtmeister 1997 ausmusterte. Mit einigen kurzen Unterbrechungen mit dienstlichem Hintergrund versah Pech seinen Dienst als Mechaniker Unteroffizier im Instandsetzungszug auf verschiedenen Funktionen, bis er 2015 vom Kommandanten der Kfz-Werkstätte in die Stabsabteilung der ABC-Abwehrschule wechselte wo er bis dato als Sachbearbeiter Zoll, Transport und Gefahrgut Management seinen Dienst versieht. Seine Auslandserfahrung reicht von Erdbeben Katastrophenhilfe, 2003 Algerien,2003-2004 Iran und 2023 Türkei, Auslandsübungen im Bereich der ABC-Abwehr bis zu UN-Einsätzen im Nahen Osten hin. Kommandant der Aggregate Warte, Wellfare Unteroffizier I und Kommandant des Instandsetzungszuges waren Funktionen die Vzlt Petr Pech im AUSBATT-UNDOF ausübte.

Die Aggregate Warte des Instandsetzungszuges

1.Kapitel

Ø Unterkunft

Ø Haus Steiermark Nummer 118

o Die Mehrheit der Soldaten des Instandsetzungszuges (weiter IZg) hatte ihre Unterkunft im Haus Steiermark mit der Nummer 118. Hier war der Werkstattleiter, Gruppen Kommandanten und die Chargen untergebracht. Wie der Name es schon sagt, war dieses Haus wirklich rundherum im Grünen (Foto 9). Zu den Feinheiten gehörte neben den beiden Toiletten, Duschen, Waschmaschine und Trockner auch ein Wellness Bereich, der von den Bewohnern aus eigenen Mitteln aufgebaut wurde. Nach einigen Jahren hatten die Bewohner, Rotation zu Rotation, eine echte Oase und Refugium erschaffen. In der Dienstfreien Zeit nutzte man den Garten und „Wasserreservoir“ zur Erholung (Foto 10,11, 15). Natürlich gehörte dazu auch die Pflege des Gebäudes und des Gartens. Rasenmähen, Gießen der Sträucher, des Rasens, Blumen und Palmen sowie der Nadelbäume wurde freiwillig durchgeführt. Die Pflege des Gebäudes wurde mittels eines Reinigungsplanes erledigt. Auf so einen doch engen Raum war Rücksichtnahme auf die Hausbewohner oberste Priorität.

Haus 153

o Ehemalige Unterkunft der Hundeführer. Hier ergab die Anordnung von vier Containern einen geschlossenen Wohnbereich, betonierten Hof und einen Sanitären Bereich. Der Sanitärcontainer bot jedem Bewohner eine eigene Dusche, eigenes WC, ein gemeinsames Waschbecken sowie eine Waschmaschine und Wäschetrockner die gemeinsam genutzt wurden. Von den Bewohnern „der Sumpf“ genannt wegen den starken Aufkommen von Krabbeltieren wie Spinnen, Skorpionen, Geckos oder auch Tausendfüßlern (siehe Foto1,2,3,17). Natürlich kamen diese überall vor jedoch in diesem Container Wohnanlage war die Häufigkeit extrem. Da diese Unterkunft recht abgelegen am Rand des Camps Faouar lag, umrandet von einem kleinen Wald ist es nur verständlich das wir häufig Besuch hatten. In dieser Unterkunft fand ich im Mai 2009 mein erstes „Zuhause“ als Kommandant des Aggregate Trupps. Nach einigen Verbesserungen am Zaun, der dieses Haus umrahmte, den Kauf einer Klimaanlage und Grundreinigung der Unterkunft war es doch bald eine annehmbare Residenz (Foto 4,5,6,7,8).

Links: Der Skorpion wurde unter der Bettdecke gefunden und nach dem Fototermin wieder freigelassen. 

Werkstatt und Ausrüstung

o Haus 140 Eingang auf der Rückseite. (Foto 12)

o Mechaniker Werkzeugsatz und einiges an teilweise selbst angefertigtes Werkzeug sowie Gegenstände, notwendig für Reparaturen im engen Räumen

 Fahrzeuge

In den Anfängen wurden hauptsächlich Pinzgauer 710 verwendet, mit der Zeit wurden Fahrzeuge direkt von der UN gestellt und quer durch die Markenpalette eingesetzt. Ich übernahm im Jahr 2009 einen Toyota Prado (Foto 13,16), bei uns

als Land Cruiser bekannt. Bei meinem nächsten Einsatz im Jahr 2012 wurde der Toyota gegen einen Nissan Petrol eingetauscht. Vorteile des Nissan Petrol (siehe Foto14) ergaben sich durch seine Größe und die Anbringung der hinteren Rücksitzbank welche in Fahrtrichtung und nicht als Seitensitzbank wie etwa im Puch-G, Pinzgauer oder im Toyota montiert war. Zudem war diese Sitzreihe eine kurze Seite und in ein Doppelsitz geteilt, somit hatten jetzt alle drei „Aggregatler“ Platz im Fahrzeug und konnten gemeinsam ausfahren. Die Umbau Arbeiten an den Fahrzeugen wurden durch das Aggregate Team und mit Unterstützung der Tischler selbstständig durchgeführt. Dabei war zu beachten, dass alles bei der Rückgabe die demontierten Teile der Fahrzeuge wieder eingebaut werden mussten. Ich möchte an dieser Stelle den Lesern in Erinnerung rufen, dass die österreichischen Soldaten bekannt sind für improvisiertes. So staunten die „ local worker“ nicht schlecht, als sie die Umbauten der Fahrzeuge sahen, oft mit der Bemerkung „warum überrascht uns das eigentlich noch“ und lächelten.

Kapitel 2

1. Die Hauptaufgabe der Aggregate Warte war die Einhaltung der Wartungsinterwalle. So mussten alle 250 Stunden oder alle zehn Tage die Filter und das Motoröl gewechselt werden. Dazu gibt es später ein eigenes Kapitel. Die 1Kp hat die Service Interwalle selbst erledigt und die Aggregate Mechaniker wurden zu Reparaturen und höher eingestuften Service Aufgaben gerufen. In diesem Kapitel werden Ihnen die Schönheiten des Landes entlang der Marschstrecke zur 1.Kompanie AUSBATT-UNDOF, besser bekannt als „Die Edelweiß Kompanie“, präsentiert, sowie die Lage der Aufnahmeorte und die Zufahrten der Stützpunkte. Diese Sammlung stammt aus den Jahren 2009-2013. Die Aufnahmen sind aus verschiedenen Jahreszeiten. Die Bemühungen dahinreichend sind die Schönheit des Landes und vielleicht ein paar Erinnerungen der Betrachter zu wecken, als die Zeitliche Genauigkeit.

Bild 21, zeigt Herrn Zgf Ortner beim Ausfüllen des Trip Tickets /Fahrbefehles.

Bild 23, oben im Bild das Unterkunftsgebäude Hinterholz.

Oben  Beobachtungsturm, Wirtschaftsgebäude und Ende des Campbereiches.

Kreuzung Richtung 1. Und 3.Kp 

Einfahrt Heeneh mit markanten Gebäuden entlang der steilen Straße ins Zentrum.

Luxusneubauten mit einem wunderschönen Ausblick auf das Tal.

Einfahrt in die Ortschaft Durbul.

Bilder 38-43, Aufnahmen wurden am frühen Vormittag gemacht und sprechen für sich selbst. Aussicht von der Straße aus Richtung Tal, Jiihad Park und am Horizont zu sehen Tel Al-Hara

Nach der Kurve Blick auf die Ortschaft Durbul auf der gegenüberliegenden Seite des Tales.

Kurze Pause um diesen Ausblick  zu genießen.

Ausfahrt aus der Ortschaft Durbul mit wunderschönen Bildern auf die Panoramen, ansehen und genießen.

Bild 22, oben im Bild das Camp FAOUAR, in Richtung 1. und 3. Kp.

Oben im Bild ein Teil des angrenzenden Waldes zum Camp. Für jene Leser, die in den frühen Anfängen des Camps ihren Dienst versahen, war weder die Umfahrung noch gab es Wälder im Umkreis. Zeitzeugen haben berichtet, dass die Straße mitten durch das Camp verlief und erst später die gesamte Infrastruktur dem Bild 2010 entsprach. (heute 2025 ist alles ganz anders)

Am Horizont, das Ziel Mount Hermon, Foto aufgenommen im Juni, 2012

Oben Ortsende Al Hallas Richtung Harfa

Ausfahrt aus Heeneh in Richtung Durbul.

Aussicht auf den Durbulgebirge, Gebirgszug mit dem „Durbulpass“ oder „Ras Al Aakba“ und Vorgebirge des Mount Hermon.

Blick rückwärts Richtung Tal.

Im unteren Bereich von Durbul, es folgt eine 90° Kurve.

Blick auf über die Hauptstraße auf den Durbulpass.

Selbes Panorama nur einige hundert Meter weiter, einfach ansehen und bewundern

Kapitel 2 Teil 2

Der Durbulpass

Schon der weg zum Durbul ist jedes Mal eine unbeschreibliche Erfahrung. Die beeindruckende Schönheit dieser Landschaft, erfrischende Kühle einer morgendlichen Briese, welche aus der Kombination ländlicher Frische, leichten Nebel, kühlenden sanften Wind und der aufgehenden Sonne, die mit ihren Strahlen diese zauberhafte Idylle schuf, legte sicher schon vielen Generationen eine sehnsüchtige, nicht einfach aus den Schätzen der Gedanken und Erinnerungen vergessen lässt. Die einige hundert Meter lange Straße zwischen dem Ortsende und der Kuppel, welche eine unbeschreibliche Aussicht auf die Ortschaft Arhah (Erneh) bietet, liegt zwischen drei steilen Felswänden welche kurzeitig die Sicht einschränken und dem Tag verlaufen nur kurzfristig Sonnenschein genehmigen. Hier sieht man auch recht viele Stellungen und kleine Stützpunkte der syrischen Streitkräfte. Doch nach dem Bewältigen eines steilen Straßenstückes erreicht man die Kuppel des „Durbulpass“ und ein Panorama aus allen Tönen der Farbpalette, Tiefe des Tals und eine überwältigende, mächtige Größe des Gebirgszuges Hermon versetzt Sie in einen sprachlosen Augenblick und einen offenen Mund. Die folgenden Bilder sind eine Sammlung aus den Jahren 2009-2013 aufgenommen und zeigen den Weg in und durch die Ortschaft Arnah bis zur Position 12, dem Tor zum Berg, dem Abschnitt der 1.Kp auch Edelweiß Kompanie genannt.

Bild 59. Erreichen der Kuppel am „Durbulpass“. Blick durch die Frontscheibe unseres Toyota UNDOF4928 auf einen „Aussichtsplatz“ nicht für die UN gedacht, sondern für Damaszener die Ausflüge in diese Region machen, um sich im Sommer abzukühlen und bei Schnee die Winterzeit zu erleben.

Bild 60. Eine wunderschöne Aufnahme im November 2009, aufgenommen vom Platz im Bild 59 beschrieben. Klares Wetter, farbliche Betonung der Flora, der Gärten mit den verschiedensten Obstsorten. Im Tal die Ortschaft Arnah mit markanten Gebäuden und im Hintergrund die Züge des Hermon. Einfach wunderschön.

Bild 61. Bild wie 60, Aufnahme Juni 2012. Andere Landschaftsfarben und Schneereste am Bergrücken

Bild 62. Die wohl schönste Aufnahme die mir, dank des Wetters und der Natur, je gelungen ist. Unbeschreibliche Tiefe, leichte schatten der Wolkendecke legt sich über das Tal, hingegen ist der Gipfel klar und hell. Sie können sogar die Satelliten und Fund Kuppel erkennen. Für mich persönlich einfach ein ergreifender Moment

Bild 63. Aggregate Wechsel in der Edelweiß Kompanie, zu sehen Renault LKW mit Flat und das neue Aggregat am 25. Juni.2012. Aufgenommen am Scheitel des Durbulpass auf der Straße talwärts

Bild 64. Hier eine Aufnahme auf derselben Straße nur einige hundert Meter weiter. Man merkt, wie vor einem der Berg seine Größe zum Vorschein gibt. Hinter diesem befindet sich der Kp Stützpunkt oder auch als „Hermon Base“ bekannt. Aufnahme, 11.November.2009.

 Bild 65. Arnah, ein Blick etwas tiefer im Tal.

 Bild66. Aufnahme ins Tal kurz vor wieder einem recht steilen Straßenstück rückwärts auf Arnah. Aufnahme 25. Juni.2012.

Bild 67. Weitwinkelaufnahme ebenfalls 25.Juni.2012.

 Bild 68. Auf diesem Bild ist der Höhenunterschied zwischen Arnah und dem Tal gut sichtbar.

Bild 69. Hier werden alle Kenner auf dem Vorgebirge zum Hermon das Gebiet der Winterumfahrung Erkennen.

Bild 70. Einfahrt nach Arnah, ein steiles Stück mit nachfolgender Kehre, leider habe ich keine Aufnahme da sich in der Kehre ein syrischer Stützpunkt befand und mir es nie gelungen ist ein Foto zu machen.

Bild 71. Links im Bild zu erkennen, Dachkannte des ersten Hauses. Eine beeindruckende Sicht auf den Gipfel und dem hinteren Teil des Hermon Gebirges.

Bild 72. Auf diesem Bild sieht man in Richtung der Ortschaft Rima. Herrlich grün strahle die Obstgärten zwischen Arnah und vereinzelten Gebäuden im Tal.

Bild 73. Mount Hermon.

Bild 74. Sicht ins Tal und Teile der vereinzelt in den Gärten gebauten Häuser.

Bild 75. Zum Vergleich eine Aufnahme Am 16. August.2012.

Mir ist bewusst, dass jene die hier öfters gefahren sind, viel mehr über diese Landschaft schreiben könnten. Für Alle die es nie in den Raum der Edelweiß Kompanie geschafft haben sind mit diesen Aufnahmen, sowie den kurzen Beschreibungen einige Einblicke ermöglicht, um sich selbst ein Bild zu machen, vom Einsatz am Berg.

Sonntag, ‎24. ‎Jänner ‎2010, so ruhig und friedlich waren die verregneten Sonntage im Camp Faouar. Ich nutzte sie gerne, um unauffällige Aufnahmen zu machen, die nicht wirklich aufregend sind, dennoch in Erinnerung gerufen werden. Genießen Sie diese vermutlich seltenen Bilder aus längst vergangener Zeit, wiegen Sie sich in Ihren eigenen Erinnerungen, aber vergessen Sie nicht, was zählt, ist der heutige Tag und der/die Menschen, welche jetzt in diesem Moment bei Ihnen sind.

In der Zone

Rechtes Bild: Sicht auf ARNAH vom Durbol Pass

Linkes Bild: Blick von SÜD Richtung Hotel über die Base.

Linkes Bild: Blick über die Kehre Richtung Syrien/Winterumfahrung/Damaskus

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