Feldpostamt 1500 UNDOF AUSBATT

Das Feldpostamt 1500 UNDOF AUSBATT hatte eine äußerst wichtige Aufgabe. Gerade in den Jahren als Handy's und Internet noch Utopie waren, war es neben dem Heimatfunk, der mehr schlecht als recht funktionierte und natürlich nicht jedem Soldaten jederzeit und unbegrenzt zur Verfügung stand, der einzige Draht in die Heimat. Briefe und Pakete aus der Heimat waren immens wichtig um die Moral der Soldaten zu stärken. Das Feldpostamt hat diesen Draht gewährleistet. Speck und Schwarzbrot waren angeblich die meist transportierten Bedarfsgüter die sich die Soldaten von zu Hause schicken haben lassen.

 

Es ist traurig, dass so eine wichtige Institution keine nenneswerte Erwähnung im österreichischem  Netz findet. Umso überraschter war ich, dass ich auf einer deutschen Website umfangreiche Informatioen über das Feldpostamt 1500 UNDOF AUSBATT fand. Diese Informationen möchte ich hier, auch als Würdigung dieser so wichtigen Institution und ihrer Mitarbeiter, in die Seite einbauen.

Die Geschichte - Entstehung und Betrieb

  • Eröffnung war der 20. Juni 1974 im UNDOF HQ Damaskus und der Nebenstelle Camp Faouar, es wurde die Post mit syrischer Frankatur freigemacht, der aus dem UNEF - Einsatz mitgebrachte OT - Stempel 1500 UNEF - AUSBATT wurde als Nebenstempel angebracht, dieser wurde am 20.07.1974 eingezogen.
  • ab dem 21.07.1974 stand der neue OT-Stempel 1500 a UNDOF - AUSBATT zur Verwendung bereit und wurde weiter als Nebenstempel eingesetzt
  • es kommen auch aus dieser Zeit Poststücke mit österreichischer Frankatuer mit dem OT-Stempel 1500 a UNDOF - AUSBATT und syrischen Stempel als Nebenstempel vor. Frankieren mit österreichischer Frankatur, wurde dann Ende September 1974 untersagt und in der Zeit vom 21.07.- 14.11.1974 durfte nur noch der österreichische Stempel als Nebenstempel eingesetzt werden
  • offizielle Eröffnung des Feldpostamtes am 15.11.1974, von nun an durfte nur noch die österreichische Frankatur benutzt werden und es durfte nur noch  der OT -Stempel UNDOF AUSBATT 1500 a eingesetzt werden. Rekozettel gab es nur als Provisorium mit Gummistempel gestempelt "UNDOF/ AUSBATT" später waren sie bedruckt. Benutzt bis zum Eintreffen der neuen Rekozettel wurden ca. 180 provisorische Rekozettel verbraucht. 
  • Mitte Mai wurde der OT - Stempel beim Sonderpostamt Wien ausgetauscht und ersetzt, minimale Unterschiede im Vergleich
  • ein weiterer Tausch fand 1983 Im Feldpostamt wegen starker Abnutzung und Defekt statt
  • ab Frühjahr 1984 kam ein ein Tax - Stempel zur verwendet
  • Verlegung Mitte Mai 1992 ins Camp Faouar
  • weiter Verlegung 2002 in die Welfere-City
  • In der Sonderpoststelle 1150 in Wien gab es einen Feldpoststempel ohne den Schalterbuchstaben „a“, dieser wurde 1977 ausgetauscht gegen einen Stempel mit dem Unterscheidungsbuchstaben "a".
  • Austausch des Feldpoststempels im Frühjahr 1983, Stempel zeigte Dellen, Brüche und Fehlende Zahlen im Zahnrad.                                                                                        
  • Ab 11.04.1999 wurde der Handrollenstempel UNDOF AUSBATT 1500 b eingesetzt
  • 10.04.1999 Austausch des alten OT-Stempels gegen einen neuen OT - Stempel, Unterschied ist in Schriftgöße und Höhe festzustellen 
  • ein neuer OT-Stempel UNDOF AUSBATT 1500 c wurde am 24.08.2001 erstmalig verwendet. 
  • Ende November 2011 kam es zu einer Umbenennung des österreichischen Feldpoststempels, aus 1500 UNDOF AUSBATT wurde zu 1500 AUTCON UNDO
  • Zum Nationalfeiertag am 26.10.2004 gab es einen Sonderstempel der österreichischen Post "50 Jahre Österreichisches Bundesheer" dieser wurde auch mit Sondergenehmigung an diesem Tag beim Feldpostamt 1500 UNDOF AUSBATT eingesetzt.                                                                                                                            
  • Ab Mai 2002 wurde auch die Ergänzungsmarke beim Feldpostamt 1500 UNDOF - Ausbatt verwendet. Der Differenzbetrag zur Schilling Marke wurde handschriftlich auf der Marke vermerkt.
  • letzter Tag des aktiven Feldpostamtes war der 7.6.2013

Leistungen

  • Standardbriefe bis 20 g
  • Einschreiben 
  • Express
  • Pakete bis 2 Kg

Bemerkungen

  • verschiedene R-Zettel
  • Ab 25. September 1996 wurden die neuen weißen R-Zettel mit Strichcode eingesetzt, später folgten die Prepaid Reko - Aufkleber ohne Feldpost Bezug.

Bericht über den ersten Postmeister des Postamtes 1500 UNDOF AUSBATT

Quelle: bw-feldpost-portal.de

Verschiedene Sonderstempel Kistenfund von VzLt i. R. Rudolf Tischlinger

Der Anruf des Postmeisters 1986: "Welcher Volltr.....hat sich eine Kiste mit mehr als 100kg bestellt?"

erzählt von Christian Hauser

Eine kleine Geschichte mit meiner Begegnung mit dem Postmeister im Jahre 1986. Ich war damals Kommandat auf Pos. 17. Es ergab sich, dass der damalige Force Commander der finnische MGen Hägglund das AUSBATT besuchte und unter anderem auch unseren Stützpunkt beehrte. Wie bei so hohem Besuch üblich war besonders im Offiziers Korps des AUSABTT die Nervosität auf einem beinahe unerträglichen Label. Schon Stunden vor der geplanten Ankunftszeit des Generals schwirrten unzählige Offiziere auf dem Stützpunkt umher um uns zu instruieren. Meine Englischkenntnisse waren leider nur rudimentär und der S3, ein Major, übte mit mir die Meldung welche ich dem General als Stützpunkt Kommandant zu erstatten hatte. Es hatte sich herumgesprochen, dass wir auf unserer Patroullie immer wieder Fossilien fanden und der Herr General war anscheinend ein Hobby Anthropologe. Da auch geplant war, dass die Delegation bei uns Kaffe und Kuchen serviert bekommen wird, habe ich ein besonders schönes Fossil ausgewählt welches dem Herrn General als Gastgeschenk ausgehändigt werden sollte.  Wir waren also bereit. Der Konvoi rollte an, die gesamte Mannschaft stand angetreten da. Der General stieg aus, ich salutierte und wollte Meldung erstatten doch der General winkte ab und reichte mir die Hand. Ich war über diese Reaktion so verblüfft, dass auch ich ihm die Hand reichte und, wahrscheinlich aus Gewohnheit, rutschte mir ein sehr kollegiales "Servas" heraus. Der BaosKDt ObstLt Brell der den FC begleitete und der S3 der direkt neben mir stand fielen beide beinahe in Ohnmacht. Der General grinste nur breit, wahrscheinlich hat er meine Grußformel ohnehin nicht verstanden. Ansonsten verlief der Besuch sehr unaufgeregt und als ich ihm bei Kaffee und Kuchen das Fossil überreichte, war er tief beeindruckt, bedankte sich tausend Mal. Zum Abschied versprach er, dass er sich für dieses besondere Geschenk noch nachträglich bedanken werde. Es dauerte glaube ich 3 Wochen als ich einen Anruf des Postmeisters erhielt welcher Volltr....sich eine Kiste mit mehr als 100 kg bestellt hat? Ich hatte keine Ahnung und fuhr ins Camp um der Sache nachzugehen. Es stellte sich heraus, dass diese Holzkiste aus Finnland kam. Wir öffneten sie und darin war ein Dankschreiben des finnischen Generals Hägglund der sich für die Gastfreundschaft und das tolle Gastgeschenk bedankte und wir sollten uns den Inhalt der Kiste gut schmecken lassen. Sie war gefüllt mit allerelei Leckereien und reichlich Alkohol. Jetzt war der Postmeister wieder beruhigt.

1974 war auch noch der Stempel der syrischen Post auf den Sendungen.

Feldpost von 1976 aufgehoben von VzLt i.R. Vincenz Mihelak

25 Jahre Feldpostamt 1500 UNDOF AUSBATT aus dem Jahr 1999

Die Feldpoststempel des AUSBATT

Gesammelt und aufgehoben von VzLt i.R. Karl Renner